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Trainingstagebuch 6. Kw 2023

Trainingstagebuch 6. Kw 2023 published on Keine Kommentare zu Trainingstagebuch 6. Kw 2023

Nun sind es nur noch 5 Wochen bis zum ersten Wettbewerb in diesem Jahr. Fünf Wochen sind nicht mehr allzu viel Zeit sich gezielt auf einen Halbmarathon vorzubereiten. Wenngleich dieser Halbmarathon „nur“ ein Zwischenschritt für das eigentliche Projekt Marathon ist, will ich den ja schon in einer guten Zeit laufen.

Technisch habe ich in dieser Woche mit der App Trainingspeaks und mit Zwift gekämpft. Mein Pulsgurt wird nur gelegentlich von Zwift erkannt. Der Pulsgurt hat allerdings auch nur ANT+. Meine Rolle kann BT und ANT+, allerdings bei Zwift funktioniert die Steuerung der Rolle irgendwie nur richtig mit BT. Zwift will aber nicht gleichzeitig ANT+ und BT benutzen …..
Trainingspeaks überträgt immer nur die unteren Watt Werte der vorgegebenen Bereiche. Auch irgendwie komisch. Wenn jemand Lösungen weiß, ich bin dafür offen. 🙂

Immerhin hab ich nen sauberen FTP Test auf der Rolle hinbekommen.

Das war die fünfte Trainingswoche:

Schwimmen

Schwimmen fällt mir wieder etwas leichter. Längere Strecken schwimmen geht wieder etwas leichter von der Hand. Die anstehenden Dienstreisen der nächsten Wochen werden das allerdings zur Herausforderung machen. Man muss ja erstmal irgendwo ein Schwimmbad finden, möglichst mit einem halbwegs vernünftigen Sportbecken.

  • zurückgelegte Strecke: 3.350 m
  • Zeit im Wasser: 01:35:15

Radfahren

Das Training auf dem Rad im vergangenen Jahr hat tatsächlich etwas gebracht. Gefühlt habe ich auf dem Rad aktuell eher eine schlechte Form, der FTP Test am Samstag sagte jedoch was anderes. Der letzte Test ergab einen Wert von 182. Am Samstag fiel die Klappe bei 210. Da war ich dann doch etwas überrascht. Jedenfalls kann man mit diesem Wert jetzt wieder vernünftig die Radtrainings steuern. Und der Trainer freut sich auch. 😉

  • zurückgelegte Strecke virtuell / Rolle: 19,3 Km
  • zurückgelegte Strecke auf der Straße: 0 Km
  • Zeit im Sattel: 00:56:09

Laufen

Am Sonntag habe ich den langen Nüchternlauf nachgeholt, der vergangenes Wochenende ausgefallen ist. Was soll ich sagen, es war ein Kampf. Dieses Laufen auf nüchternen Magen ist nicht mein Ding. Aber hin und wieder macht es meiner Ansicht nach durchaus Sinn, denn irgendwie muss man dem Körper ja beibringen auf einer langen Distanz an Fettpölsterchen zu gehen und dort die Energie heraus zu gewinnen. Jedenfalls hab Ichs überlebt und das Frühstück danach war besonders lecker.

Was bei Laufen derzeit wirklich Spaß macht sind Einheiten, bei denen zwischendurch immer kurze schnelle Passagen gelaufen werden.

  • zurückgelegte Strecke: 20,7 Km
  • Zeit in Laufschuhen: 02:38:22

Athletik / Lauf ABC

Ich sage nur: Operation Hüftbeuger.

  • Investierte Zeit: 01:02:22

Trainingstagebuch 5. Kw 2023

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Diese Woche war ausgesprochen ruhig. Die Kränkele vom Wochenende fand am Dienstag ein Ende. Danach hieß es mit leichtem Training in Bewegung bleiben und alle Energie für den 5K Testlauf zu sammeln.

Am Samstag wurden dann gemeinsam mit dem Trainer die Laufschuhe geschnürt. Was für den Trainer ein lockeres Dauerläufen war, war für mich Laufen an der Kotzgrenze.
Es lief aber deutlich besser, als mein gefühlter Zustand vermuten ließ. Alleine hätte ich das so auch nicht hinbekommen. Mit einem Zugläufer vorweg kann man wesentlich besser seine Kräfte mobilisieren und auch einteilen.

Das war die vierte Trainingswoche:

Schwimmen

Das Schwimmbad, welches ich in Mönchengladbach besuche, hat offensichtlich seine Wassertemperatur wieder etwas erhöht. Es war etwas angenehmer. Im Aushang stand dann auch etwas, dass man in den kommenden Wochen wieder zur alten Wassertemperatur Zurückregeln will. Gottseidank.

  • zurückgelegte Strecke: 2.000 m
  • Zeit im Wasser: 00:48:10

Radfahren

Zuviel unterwegs. Kein Rad dabei, nicht in der nähe der Rolle gewesen …. Es bleibt schwierig.

  • zurückgelegte Strecke virtuell / Rolle: 0 Km
  • zurückgelegte Strecke auf der Straße: 0 Km
  • Zeit im Sattel: 00:00:00

Laufen

Die Woche über lockere Läufe, um in Bewegung zu bleiben. Am Samstag dann der 5K Testlauf.
Ergebnis: Zeit 29:02 Min, Max 183 bpm
In dem Zusammenhang hat der Trainer auch einen verbesserungswürdigen Laufstil festgestellt. Da muss also auch die nächsten Wochen dran gearbeitet werden.

  • zurückgelegte Strecke: 14,5 Km
  • Zeit in Laufschuhen: 01:46:37

Athletik / Lauf ABC

Demnächst wir der Hüftbeuger bearbeitet, damit die Schrittlänge größer wird.

  • Investierte Zeit: 01:18:30

Trainingstagebuch, 4. Kw 2023

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Rückschläge sind normal. Aber dass die so früh eintreten …. schlechter Schlaf am Wochenende und Hals- und Kopfschmerzen haben sich ein Stelldichein gegeben. Naja, mal sehen wie sich das entwickelt. Umfänge waren deutlich mehr geplant in dieser Woche. Der lange Lauf am Sonntag ist jedenfalls komplett entfallen. Die kommende Woche wird dann etwas ruhiger, da am Samstag ein 5K Test ansteht. Zumindest ist das noch der Plan.

Das war die dritte Trainingswoche:

Schwimmen

Schwimmen macht momentan nicht wirklich Spaß. Die Hallenbäder scheinen wirklich die Wassertemperaturen gnadenlos herunter zu drehen. Energiesparen schön und gut, aber wenn ich jedesmal als Eisklotz das Wasser verlasse …

  • zurückgelegte Strecke: 2.000 m
  • Zeit im Wasser: 00:46

Radfahren

Diese Woche zweimal Rolle. Davon einmal ganze zwei Stunden am Stück. Schön ist das nicht, aber für mich als Schönwetterfahrer ist es draußen einfach zu kalt. Und auch zu glatt. Ich denke derzeit über ein Gravelbike nach. Die Marktlage hat sich was Verfügbarkeit angeht ja auch deutlich gebessert.

  • zurückgelegte Strecke virtuell / Rolle: 31,1 Km
  • zurückgelegte Strecke auf der Straße: 0 Km
  • Zeit im Sattel: 03:13

Laufen

Sonntag ein langer Dauerlauf, nüchtern. So war der Plan. Wegen Unwohlsein dann ausgefallen. Ziel ist es den 5K Test kommenden Samstag machen zu können. Der macht natürlich nur Sinn wenn man fit ist.

  • zurückgelegte Strecke: 18,1 Km
  • Zeit in Laufschuhen: 02:14

Athletik / Lauf ABC

Wenns im Plan steht, wird’s auch gemacht. Fällt mir erstaunlicherweise auch nicht schwer.

  • Investierte Zeit: 01:15

Trainingstagebuch, 3. Kw 2023

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So langsam aber sicher wird es mehr. Mehr Umfang, mehr Intensität. Also es geht los. 😉 Diese Woche war auch ein Lauf dabei, den ich abgebrochen habe. Es gibt gute und schlechte Trainingstage. Das ist etwas, das ich die letzten Jahre gelernt habe, und es alles aber kein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken.
In diesen ersten Wochen geht es zunächst darum Grundlagen zu schaffen und etwas Stärke zu gewinnen. In zwei Wochen ist dann ein erster Test geplant, bei dem es darum geht auf 5 Kilometern alles zu geben was geht. Mit den dabei erfassten Daten wird dann das Training spezifische geplant, zunächst in Richtung Halbmarathon.

Herausfordernd ist und bleibt die Trainingsplanung, was an meiner elenden beruflichen Pendelei liegt. Die letzten Jahre hat es auch irgendwie geklappt. Aber je strukturierter das Training werden soll, desto herausfordernder ist die Pendelei und Training überein zu bringen.

Das war die zweite Trainingswoche:

Schwimmen

Hier muss ich erst mal wieder Grundlagenausdauer gewinnen. Ansich klappt Schwimmen ganz gut. Geschwindigkeit ist allerdings eher langsam. Und es gilt weiter die technischen Defizite auszugleichen.

  • zurückgelegte Strecke: 4.450 m
  • Zeit im Wasser: 01:45

Radfahren

Diese Woche kein Radfahren. Keine Rolle und kein Rad dabei gehabt. Dafür sind in der kommenden Woche wieder Radeinheiten möglich.

  • zurückgelegte Strecke virtuell / Rolle: 0 Km
  • zurückgelegte Strecke auf der Straße: 0 Km
  • Zeit im Sattel: 00:00

Laufen

Ich bin irgendwie schlecht in Form. Diese Woche stand zum ersten mal ein zügiger Dauerlauf an. Dauer sollte ein Stunde sein. Die geforderte Geschwindigkeit konnte ich nur 25 Minuten lang halten, danach war ende. Ich habe den Lauf dann abgebrochen. Für die restlichen Läufe diese Woche waren dann ein paar Anpassungen nötig. Lockere Dauerläufe mit eingebautem Fahrtspiel waren das Mittel der Wahl.

  • zurückgelegte Strecke: 23,3 Km
  • Zeit in Laufschuhen: 02:56

Athletik / Lauf ABC

Dass hier wenig passiert ist im vergangenen Jahr merke ich am Muskelkater. Es heisst also dranbleiben.

  • Investierte Zeit: 02:07

(Trainings-) Tagebuch, 2. Kw 2023

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Ich habe mir vorgenommen in diesem Jahr etwas mehr mein Training hier zu dokumentieren. In erster Linie für mich, aber wenn sich Interessierte finden, die gerne mitlesen, ist das durchaus ok. 🙂

Ich suche noch nach der richtigen Struktur, an der man die einzelnen Wochen auch vergleichen kann. Mal sehen.

In den letzten drei Jahren habe ich für mich die Erfahrung gemacht, dass ein strukturierter Trainingsplan der erste Schlüssel zum Erfolg ist. Ein Training muss in seinen einzelnen Einheiten aufeinander aufbauen. Dafür hatte ich Pläne nach dem 80/20 Prinzip von Matt Fitzgerald genutzt. Insgesamt haben diese Pläne mich ins Ziel gebracht, jedoch nicht mit dem erwarteten Ergebnis. Gefühlt trete ich auf der Stelle. Ich komme zwar besser ins Ziel, aber nicht schneller. Ich will gewiss nicht der erste sein, der die Ziellinie überquert, aber irgendwie soll es schon besser werden unterm Strich. Das ist ja schließlich die Motivation, die hinter allem steckt.
Somit ist die wesentliche Veränderung in diesem Jahr ein Trainer, der einen Plan erarbeitet hat, und diesen aber je nach Entwicklung auch anpasst. Das ist als Laie im Selbstmanagement bei einem festen Plan aus einem Buch nämlich das fehlende Element: Die Anpassung.
Ich bin sehr gespannt und freue mich sehr auf das was grade angefangen hat und auf das was in diesem Jahr alles geschieht. Der Trainingseinstieg, die Planung für das Jahr, die ersten Trainingseinheiten, alles fühlt sich anders an mit einem Trainer, der immer ein Auge auf mich hat.

Da ich beruflich viel unterwegs bin, ist es natürlich schwierig für einen Trainer mich im Blick zu behalten. Als Medium für den Trainingsplan und die Auswertung nutzen wir daher die App Trainingspeaks. Wenn man erst mal mit der ganzen Technik klar kommt ist das super. Der Trainer spielt die Einheiten in den Plan, die ich dann einfach auf meine Sportuhr oder in die virtuelle Radfahrwelt Zwift überspielen kann. So weiß ich was ich zu tun habe, und Trainer Olli sieht direkt nach dem Training was ich geleistet habe, oder eben auch nicht geleistet habe. Weitere Erfahrungen zur Technik folgen.

Das war die erste Trainingswoche:

Schwimmen

In dieser Woche gab es noch keine Schwimmeinheiten.

  • zurückgelegte Strecke: 0 m
  • Zeit im Wasser: 00:00

Radfahren

Radfahren fiel mir in dieser Woche sehr schwer. Was vermutlich aber auch daran liegt, dass ich über drei Wochen nicht geradelt bin.

  • zurückgelegte Strecke virtuell / Rolle: 49 Km
  • zurückgelegte Strecke auf der Straße: 0 Km
  • Zeit im Sattel: 02:08

Laufen

Laufen wird der Schwerpunkt in diesem Jahr. Ich möchte insgesamt etwas schneller werden. Der Marathon ist das Hauptprojekt für dieses Jahr und will sehr gut vorbereitet sein. Am Ende einer Langdistanz wird der Marathon als letzte Disziplin die größte Herausforderung sein.
Wie beim Radfahren merke ich aber die lange Trainingspause über den Jahreswechsel. Außerdem möchte ich noch etwas vorsichtig sein, weil die Coronainfektion kein Nachspiel haben darf.

  • zurückgelegte Strecke: 15,9 Km
  • Zeit in Laufschuhen: 02:07

Athletik / Lauf ABC

Hier habe ich definitiv Schwächen, weil ich das die letzten Jahr viel zu viel vernachlässigt habe. Ich selbst habe mir das kaum oder nie in den Trainingsplan geschrieben. Das wird sich nun aber ändern.

  • Investierte Zeit: 00:25

#goal2023

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Jetzt wo das Jahr schon eine Woche alt ist, wird es mal Zeit über die sportlichen Ziele für das Jahr zu schreiben.

Als ich beim Zieleinlauf bei der Mitteldistanz in Elsinor sehr abgekämpft über die Ziellinie geeiert bin, war mein erster Gedanke „ich bin zu alt für so einen Scheiss“. Einen Tag später sah es aber schon wieder ganz anders aus. Denn wenn ein Satz stimmt, dann dieser: „Der Schmerz geht, der Stolz bleibt!“. Wenn man sein Ziel erreicht hat, stellt sich schon die Frage was noch möglich ist. Vor wenigen Jahren war es für mich völlig utopisch eine Triathlon Mitteldistanz zu absolvieren. Heute weiß ich, dass mit strukturiertem Training mehr möglich ist als man denkt. Der Schritt zur Langdistanz ist sicher riesengroß, aber unmöglich scheint er mir nicht mehr. Warum auch sollte man das nicht wenigstens versuchen? Das Leben braucht eine Herausforderung. Und ich möchte es einfach auch wissen, ob ich das schaffe. Es ist eine Mischung aus Faszination, Neugier und jetzt erst recht. Mir geht es auch um keine Bestplatzierung in der Altersklasse, sondern um Ankommen.

Nach etwas Grübeln und Anfreunden mit dem Gedanken ist dann für dieses Jahr ein Plan als Zwischenschritt von Mittel- auf Langdistanz entstanden.
Ich werde alle Einzeldistanzen eines Ironman als Einzelwettbewerb machen. Also ein Langstreckenschwimmen, einen Marathon, einen Radmarathon (bzw. ein Jedermannrennen oder eine RTF mit mindestens 150 Km). Der Schwerpunkt soll der Marathon sein, weil ich hier den allergrößten Respekt vor habe. Wenn diese drei Einzelwettbewerbe grundsätzlich funktionieren, dann habe ich mir für 2024 vorgenommen bei einem Ironman oder einer anderen Langdistanz an die Startlinie zu gehen. Mein Favorit wäre der Ironman Hamburg, aber das wird entschieden wenn es soweit ist.

Somit steht die Wettkampfplanung für 2023 und das #Goal2023 weitestgehend fest:

Der Plan ist auch in diesem Jahr wieder etwas mehr über Training und Wettkämpfe hier zu dokumentieren. Mal sehen ob das klappt 😉

Sportlicher Jahresrückblick 2022, Teil 2

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Rad am Ring, 22.-24.07.2022

Einmal im Jahr verwandelt sich der Nürburgring zur „grünen Hölle“. Dann donnern dort keine Rennwagen über den Asphalt, sondern Rennräder. Und das über 24 Stunden.

Mehr oderweniger wie die Jungfrau zum Kind, bin ich da Teil eines Vierer-Teams geworden. Ohne zu wissen was es eigentlich genau bedeutet, hatte ich damals einfach mal gesagt ich mache da mit. Erst nach meiner Zusage hatte ich gegoogelt was da eigentlich so abgeht.

Mit dem Rennrad über eine Motorsportrennstrecke bügeln, klang erst mal sehr verlockend. Und da man das abwechselnd zu viert macht, schien es nicht sooooo schlimm zu sein. Wenn dann dabei noch reichlich Höhenmeter zu überwinden sind, sieht es geringfügig anders aus.

Für die Jedermannrennen in verschiedenen Distanzen und für das 24-Stunden-Rennen werden die Grandprix-Strecke und die Nordschleife zu einer rund 26 km langen Radstrecke zusammengelegt. Und diese Strecke hat es in sich. Pro Runde sind 92 Kurven zu durchfahren und 560 Höhenmeter zu überwinden. Die meisten der Höhenmeter fährt man im Abschnitt „Hohe Acht“, dort geht es sogar mit einer Steigung bis zu 17% bergauf. Und wo es viel bergauf geht, muss man irgendwo auch wieder herunter. Auf einigen der Abfahrten erreichen die Rennradfahrer bis zu 100 km/h. Mehr Spaß geht eigentlich nicht. Ich hatte allerdings bei 60 km/h die Hosen schon so dermaßen voll, dass ich da eher vorsichtig die Bremsen gezogen habe. 😉

Für mich hieß das ganze Grenzen auszutesten. Die einen kämpfen auf jeder Runde mit den Höhenmetern, die anderen kämpfen mit dem andauernden Schlafmangel. Ich habe 24 Stunden mit beidem gekämpft. Dem Körper über eine Dauer von 24 Stunden immer wieder Leistung abzuverlangen war eine gänzlich andere Belastung, als das was ich bisher so sportlich getrieben hatte. Am Ende war es die Teamleistung, die alle bis ins Ziel getragen hat.

Rad am Ring war rundum ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Man campt direkt an der Rennstrecke und wechselt sich rundenweise ab. Es war nicht nur die sportliche Herausforderung, sondern das gemeinschaftliche Gesamterlebnis, was diese Veranstaltung so besonders gemacht hat.

Rad am Ring
Sundown am Nürburgring

Cyclassics Hamburg, 21.08.2022

Für das dritte Highlight des Jahres war ich wieder einmal in Hamburg. Diesmal jedoch nicht zum Triathlon. Diesmal waren es die Cyclassics, eines der bekanntesten und auch beliebtesten Jedermann-Radrennen in Deutschland.

Für dieses Event war ich im Coronajahr bereits gemeldet. Nur wegen der Seuche wurde es immer wieder um ein Jahr verschoben, in diesem Jahr dann auch endlich durchgeführt. Für mich sollte das meine erste 100 km Runde werden. Spoiler vorweg: Es waren knapp unter 100 Km, was ich recht schade finde. Es hätten 101 oder 103 km sein können, aber nicht unter 100.

Den größten Respekt hatte ich vor dem Massenstart, mit hunderten Radfahrern dicht an dicht loszurasen. Eine unkonzentrierte Handlung konnte dazu führen, dass massenhaft Leute ineinanderrauschen. So wie man es bei der Tour de France schon oft gesehen hat. Letztendlich musste ich aber feststellen: Alles halb so wild. Alle fuhren umsichtig und vorsichtig los, schon nach wenigen Kilometern entzerrt sich alles und wird total entspannt.

Was ich bis dato gar nicht kannte, weil im Triathlon verboten, war das Fahren im Windschatten. Und so lief dann auch die ganze Fahrt. Man hängt sich in eine Gruppe, die ungefähr gleiches Tempo fährt. Das braucht ein paar Versuche bis man die richtige zum mithalten gefunden hat. Aber dann fahren sich 100 Km sehr entspannt. Zu meinem Erstaunen habe ich das ganze sogar mit einem 30er Schnitt geschafft, was für meine Verhältnisse zwar sehr gut ist, aber insgesamt auf einer so flachen Strecke eher langsam ist (Ja, richtig gelesen, langsam!).

Auch hier muss ich sagen, tolles Erlebnis. Vor allem die komplett abgesperrte Strecke hat ihren Reiz, da man sich um Straßenverkehr keinerlei Gedanken machen muss.

Hamburg Cyclassics
Ready to rumble!

Und dann waren da noch …

… meine ersten beiden Teilnahmen in der Triathlon Landesliga und mein erster Einsatz als Triathlon Wettkampfrichter.

Der Start in der Landesliga hat seinen ganz eigenen Reiz. Hier geht natürlich auch darum möglichst schnell als Einzelkämpfer auf einer Sprint- oder Kurzdistanz ins Ziel zu kommen. Aber weil das ganze über vier Triathlons und jeweils mit einem Vierer-Team, deren Leistungen am Ende zusammenaddiert werden, gemacht wird, hat das ganze seine ganz eigenen Gesetze. Obwohl Triathlon ein Einzelsport ist, macht die Liga das zu einem Team-Ereignis, was wiederum eine ganz andere Erfahrung war als meine bisherigen Triathlons.

Der Einsatz als Wettkampfrichter beim Ironman 70.3 in Duisburg hat mir nochmal einen ganz neuen Blickwinkel auf meinen Sport gegeben. Zum einen war mir bis zur Ausbildung zum Kampfrichter gar nicht bewusst, wie umfangreich doch das Triathlon Regelwerk eigentlich ist. Man kann es kaum glauben, aber man kann beim Triathlon echt viel falsch machen …. 😉
Ich war dann in Duisburg in der Strafbox auf der Radstrecke eingesetzt. Hier landeten die Sportler, die auf der Radstrecke z.B. gegen das Windschattenfahrverbot verstoßen hatten und dann Ihre Strafzeit dort absitzen mussten. Lustig war dann, dass mit mir eine Strafe ausdiskutiert wurde, die ich nur zu überwachen hatte aber nicht verhängt hatte. Ich sags mal abschließend so: In der Strafbox lernt man Menschen kennen.

Sportlicher Jahresrückblick 2022, Teil 1

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Turbulentes Jahr

In diesem Jahr gabs hier nix zu lesen. Ich hatte mir vorgenommen meine zahlreichen sportlichen Highlights hier sauber zu dokumentieren. Aber wie das Leben so spielt, gibt es neben dem Sport auch viel Job und viel private Nebenschauplätze, die alle irgendwo ihre Zeit benötigen. Da war einfach keine Zeit für Schreiben im Blog.

Ich will jetzt zum Jahresende mal versuchen das Sportliche rückblickend zusammenzufassen. Zeit habe ich jetzt dafür, denn zum grade eben erst verkündeten Ende der Corona-Pandemie hat es mich mit dem Scheiss dann doch noch erwischt. Und wo ich schonmal das Haus hüten muss, kann ich hier auch den Blog mal wieder reaktivieren.

Ironman 70.3 Elsinor am 26.06.2022

Mein größtes Highlight 2022 war mein zweiter Mitteldistanztriathlon in Elisor in Dänemark. Nach der Wasserschlacht in Duisburg vergangenes Jahr wollte ich den ganzen Zirkus noch einmal unter „normalen Bedingungen“ erleben. Schnell musste ich aber lernen, dass irgendwie kein Triathlon normal ist. Irgendwas ist ja immer.

Alleine macht sowas eigentlich auch keinen Spaß und es sollte auch außerhalb von Deutschland sein. Und so entstand mit Olli die Idee am Ironman 70.3 in Elsinor teilzunehmen. Olli war hier ein Jahr zuvor gestartet, und war sehr begeistert von der Gegend und der Stimmung vor Ort. Außerdem ist der logistische Aufwand, Reisekosten usw. mit zwei Leuten deutlich besser zu stämmen als alleine auf sich selbst gestellt. Und so machten wir uns Ende Juni auf in Richtung Norden, zu dem Ort an dem auch Shakespeares Hamlet spielt.

Elsinore ist ein wunderschönes dänisches Städtchen an der Ostsee. Eine wunderschöne Altstadt und das erhabene Schloss (oder Burg?) Kronborg. Überhaupt ist in Dänemark alles ein großes Stück entspannter, vor allem die Menschen. Auch von Corona war hier rein gar nichts mehr zu spüren. Unsere Unterkunft hatte Olli organisiert, welche besser hätte nicht sein können: großes Zimmer, sauber, sehr gutes Frühstück, nicht all zu weit weg vom Geschehen. Donnerstag bis Samstag verbrachten wir dann mit Hinfahrt, Registrierung, Merchandisingeinkauf und auch für einen kleinen Ausflug nach Schweden war noch Zeit. Ein paar Tage vorher anreisen ist allein deswegen gut, weil man Zeit zum Ankommen hat. Im Nachhinein muss ich sagen war das eine sehr gute Idee etwas früher anzureisen.
Der Samstag war dann geprägt vom Einchecken und Erkunden der Wettkampfstrecke. Am Abend waren wir dann noch am Hafen, um den Schwimmstart zu erkunden. Das hätte ich allerdings lieber mal gelassen. Am Hafenbecken, in dem die Schwimmstrecke lag, war große Aufregung und viele Leute machten Fotos. Wir gingen also hin, um zu schauen was da los ist: Das ganze Hafenbecken voll mit Quallen! Großen Quallen! Ekelfaktor 1000! Für mich war in dem Moment sofort klar: Da steige ich nicht ins Wasser!
Am Abend postete Ironman auf seinen sozialen Kanälen, dass alles unbedenklich sei. Es wären keine Feuerquallen, also unterm Strich alles nur ein großes Abenteuer. Das alles tröstete mich wenig. Die Nacht habe ich kein Auge zu gemacht.

Am nächsten Morgen bin ich mit sehr gemischten Gefühlen zum Startbereich gefahren. Olli war es nicht gelungen mich positiv auf die Quallenlage einzustimmen;-)
Zu unserer positiven Überraschung war jedoch keine einzige Qualle mehr zu sehen im Hafenbecken. Weiß der Teufel warum, aber schlussendlich gut, denn so hatte ich keine Ausrede mehr. Ich kann gar nicht mehr beschreiben wie erleichtert ich in diesem Moment war. Also, nochmal Fahrrad aufpumpen, Verpflegung anbringen und fürs Schwimmen vorbereiten. Weil wir beide gemeinsam starten wollten hatten wir uns auf eine Startgruppe verständigt, die für Olli zu langsam war und für mich zu schnell. Ich fand das bis zu dem Zeitpunkt eine gute Idee, bis mich etwa nach zwei Drittel der Strecke die komplette nachfolgende Startgruppe im Hafenbecken mehr oder weniger komplett „überrollt“ hat. Sei es drum, das Schwimmen entpuppte sich als totale Vollkatastrophe. Mal wieder. Die schlechte Nacht wegen der Gedanken an die Quallen, das erste Freiwasser Schwimmen im Salzwasser (was ich vorher irgendwie so gar nicht berücksichtigt hatte), alles eine schlechte Ausgangslage, und insgesamt bin ich dann doch schon sehr abgekämpft aus dem Wasser gestiegen. Ich bin aus dem Wasser raus und war sehr enttäuscht über den schlechten Start und habe dann in der Wechselzone sehr lange gebraucht um wieder irgendwie klar zu kommen.

Auf dem Fahrrad lief es dann recht gut an. Das Wetter war super, die Strecke wunderschön. Zunächst ging es Kilometerlang am Meer entlang, zum Glück ohne Wind. Die Strecke sehr flach und es schien zunächst so, dass das Radtraining seine Wirkung entfalten konnte. Dann ging’s hinein ins Hinterland, durch Wälder und Kornfelder. Die Strecke leicht wellig, in jedem der kleinen Dörfer, die man passierte, war riesige Partystimmung und Menschen, die die Athleten anfeuerten. Nach etwa 35 Km ging’s bei mir mit der Leistung konsequent bergab. Auch wenn ich viel und gut auf dem Rad trainiert hatte, der Kampf im Wasser forderte nun seinen Preis ein. Trotzdem blieb die Motivation hoch, als ich wieder auf die Innenstadt in Elsinor zusteuerte. Hier ging es allerdings noch nicht zurück in die Wechselzone, nein, es musste noch eine kleine 20 km Schleife gedreht werden. Und die hatte es in sich: Zunächst ging die nämlich nur bergauf, und damit mit hatte ich kurz vor Ende der Radstrecke nicht so ganz gerechnet. Zwischen Kilometer 70 und 80 auf der Radstrecke musste ich ganz schön mit mir selbst kämpfen. Mental hatte mir das einen echten Schlag verpasst.

Als ich mir beim zweiten Wechsel die Laufschuhe schnürte hatte ich große Zweifel, ob ich dieses Rennen noch zum Ende bringen kann. Diesmal war es keine Wasserschlacht wie in Duisburg, es war einfach keine Kraft mehr in den Beinen. Obwohl das Training deutlich besser gelaufen war als im Jahr zuvor. Bereits das Schwimmen hatte mich platt gemacht. Das Radfahren blieb insgesamt unter meinen Erwartungen. Beim Laufen ging es dann nur noch um den Schweinehund im Kopf.
Aber es nützte ja nix. Und dann waren sie da, all diese Menschen in der Altstadt von Elsinor! Eine Stimmung, so unbeschreiblich! Und sowas trägt. Es ging drei Runden durch diese Altstadt und rund um das Schloss Kronborg. Ich hangelte mich von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation. In Runde drei musste ich auch wieder ein paar Meter gehen, aber nicht so wie im Jahr zuvor. Unterwegs überholte ich eine Niederländerin. Sie konnte kaum noch laufen, aber sie hatte einen Spaß in den Backen … ich unterhielt mich kurz mit ihr und dabei stellte sich heraus: Sie war 74 Jahre alt! Sie hat bis heute meine allergrößte Bewunderung. Wenn ich einen Wunsch fürs Alter habe, dann den, dass ich mit 74 in Elsinore beim IM 70.3 an den Start gehen kann.
Irgendwo unterwegs kam mir Olli auf der Laufstrecke entgegen. Auch er war am kämpfen, war aber auch schon zwei Runden weiter als ich.

Irgendwann kam die letzte Runde. Hinter dem Schloss Kronburg kam die Kurve zum Zielbereich. Und die konnte ich dann auch tatsächlich genießen. Auch das zweite mal über diesen roten Teppich ins Ziel einzulaufen fühlte sich toll an. Man kann das nicht beschreiben, man muss das einfach gemacht haben. Und auch wenn es diesmal keinesfalls einfacher war, und ich kurz nach dem Zieleinlauf gesagt habe „ich bin zu alt für so einen Scheiss, das mache ich nie wieder!“, habe ich einen Tag später auf der Rückreise mit Olli schon wieder Pläne fürs neue Jahr geschmiedet …

Unterm Strich kann ich Elsinor wirklich jedem ausnahmslos empfehlen für einen IM 70.3. Der Ort, die Kulisse, die Menschen, einfach Weltklasse! 10 von 10 Punkten!

Zieleinlauf
Im Ziel! (Foto: Sportograph)
Medaille
Belohnung im Ziel.
IM
Motiviert bis in die Haarspitzen. 😉
Kronborg
Schloss Kronburg. Der Ort, an dem es um Hamlet geht.

Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 5

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Was bleibt

Im Nachzielbereich ist nichts mehr los. Helfer packen bereits übrig gebliebene Sachen zusammen und Zelte werden bereits abgebaut. An einem Garderobenständer hängt einsam mein weisser Beutel mit den trockenen Klamotten.

Etwas abseits vom Geschehen setze ich mich auf eine Bank. Es gibt grad keinen Knochen, den ich nicht spüre. Was ich fühle in diesem Moment? Nichts. Klingt komisch, ist aber so. Ich bin einfach fertig. Der Rest ist schnell erzählt. Ich hole mein Rad und meine Klamotten aus der Wechselzone, gebe meinen Zeitchip ab und verpacke alles ins Auto. Dann telefoniere ich noch kurz mit Olli. Ich könne noch zum Grillen vorbei kommen, aber ich möchte irgendwie nur noch nach hause.

Zuhause dann Auto wieder auspacken und erstmal duschen. Und dann, als ich meine Medaille nehme und sie an mein Finisherboard zu den anderen Medaillen hänge, fühle ich es: Stolz! Ich habe tatsächlich eine Mitteldistanz geschafft. Ich war nicht schnell, aber ich bin angekommen. Ja, darauf bin ich jetzt wirklich stolz.

Fazit

Es hat ein paar Tage gedauert, das alles zu verarbeiten, zu begreifen und revuepassieren zu lassen. Man könnte meinen, dass ich nach diesem elenden Kampf erst mal drei Tage ausser Gefecht gewesen wäre. War ich aber nicht. Es ging mir bereits am nächsten Tag überraschend gut. Natürlich zwickte der Körper hier und da, aber insgesamt fühlte ich mich wirklich gut. Und das führe ich tatsächlich auf einen guten, strukturierten Trainingsplan zurück. Dieser war von vorne herein darauf angelegt, erstmal ins Ziel zu kommen und nicht die Spitzenzeit des Tages hinzulegen. Ankommen auf dieser Distanz war das Ziel. Und dieses Ziel habe ich ganz klar erreicht. Natürlich habe ich mir eine bessere Zeit gewünscht. Der beste Triathlet bei diesem Wettkampf ist knapp unter vier Stunden ins Ziel gelaufen. Die beste Triathletin kurz nach vier Stunden. Und Jan Frodeno macht in meiner Zielzeit einen ganzen Ironman. Na und? Wenn ich überlege wo ich vor wenigen Jahren unsportlich angefangen habe, und wo ich heute stehe, dann bin ich rundum zufrieden. Ich bin für meine Verhältnisse fit, und auch fitter als andere. Das war immer mein Antrieb und ist es auch weiterhin.

Was kommt als nächstes?
Ich werde es wieder tun. Soviel steht fest. Ich weiß jetzt, dass ich eine Mitteldistanz grundsätzlich mal schaffe. Das Training dafür bekomme ich auch hin. Jetzt kann ich daran arbeiten schneller zu werden, oder mich zumindest weniger über diese Distanz zu quälen. Ich weiß, dass ich niemals als erster über die Ziellinie laufen werde, aber ich werde über diese Linie laufen.
Für 2022 habe ich mich bereits für einen Ironman 70.3 in Dänemark angemeldet. Und darauf freue ich mich schon wie Bolle.

Und welches Fazit ziehe ich zum 80/20 Trainingsprinzip?
Ja, ich habe am Ende keine Energie mehr gehabt. Aber das führe ich auch auf den Kampf gegen das Wetter zurück. Weitere Ursachen wie falsche Wettkampfernährungsstrategie, falsche Einteilung der Kräfte sind weitere Faktoren, die sicher eine Rolle gespielt haben. Jeder Triathlon ist anders, irgendetwas ist ja bekanntlich immer. Nie läuft alles Rund uns perfekt. Muss es auch nicht. Und ganz sicher hatte ich für diese Distanz deutlich zuviel auf den Rippen. Ein paar Kilos weniger Körpergewicht müssen es beim nächsten mal definitiv sein. Überhaupt ist meine Ernährung noch eine große Schraube, an der ich noch viel drehen kann.
Das der Trainingsplan grundsätzlich aufgegangen ist, mache ich daran fest, dass er auf ein Finish ausgelegt war, und ich gefinisht habe. Außerdem habe ich mich nach dem Triathlon sehr schnell und sehr gut erholen können. Das zeigt mir, dass insgesamt das Training gepasst hat. Daher werde ich auch im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich bei diesem Prinzip bleiben.

Zum Schluss muss ich mich auch bedanken.

Danke an all diese vielen Helfer in Duisburg, ohne die sowas einfach gar nicht möglich wäre.
Danke an Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht und Sanitätsdienste.
Danke an die Lieblingsfrau, Freunde und Familie, die Verständnis haben, dass ich nicht bei Ihnen bin, weil ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, irgendwo durch die Gegend laufe oder im Schwimmbad meine Bahnen ziehe.
Danke an all die Leute, die mich entlang der Strecke bejubelt haben. Ich kenne so gut wie keinen von Euch, aber Ihr habt auch viel dazu beigetragen, dass ich ins Ziel gekommen bin.
Und letztendlich: Danke an die Physiotherapeutin der Kurklinik damals in Sankt Peter Ording, die beim Nordic Walking hochschwanger stets vor mir her gelaufen ist und mir zugerufen hat wo ich denn bleibe. Denn ohne dass mich das gewurmt hätte, wäre ich niemals mit Triathlon angefangen. 😉

Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 4
Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 3
Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 2
Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 1

Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 4

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Meine erste Triathlon-Mitteldistanz: Laufen

Die letzte und wie ich finde härteste Disziplin im Triathlon: Laufen. Auf der Mitteldistanz ist das ein Halbmarathon. Meinen allerersten Halbmarathon hatte ich damals auch in Duisburg absolviert. An dem Tag damals gab es keine Wasserschlacht, nein im Gegenteil, es war eine Hitzeschlacht. Ein Jahr später bin ich mit Unterstützung von Freunden ein Zweites mal über diese Distanz gelaufen, als „Homerun“, weil Corona große Veranstaltungen unmöglich gemacht hatte. Also diese Distanz ist mir durchaus schon etwas vertraut.
Hier beim 70.3 in Duisburg besteht die Strecke aus drei Runden rund um die Regattabahn und das Stadion des MSV Duisburg. Das Besondere: Nach jeder Runde läuft mal einmal durch das Stadion und kann sich von seinem Fanclub bejubeln lassen.

Die erste Runde geht relativ gut. Es hat aufgehört zu regnen, die Füße haben keinerlei Probleme, obwohl sie die letzten Stunden nur im Wasser gestanden haben. Meine Oberschenkel brennen ein wenig und insgesamt hat die Kraft nach 1,9 Km Schwimmen und 90 Km Radfahren deutlich nachgelassen. Ich laufe langsam, aber in gleichbleibendem Tempo. An den Verpflegungsstationen und auch vereinzelt an der Laufstrecke stehen Zuschauer, die einem alles mögliche zurufen. Entlang der Laufstrecke stehen Schilder mit Sprüchen: „You are going to finish a halfironman today!“ oder „Denk einfach daran wie lustig Du morgen beim Gehen aussiehst.“ und natürlich der Klassiker „Der Schmerz geht. Der Stolz bleibt.“

Apropos Schmerz, meine Beine machen sich immer mehr bemerkbar. Nach und nach fühlt es sich so an, als ob aus den Beinen absolut nichts mehr raus zu holen ist. Dann kommt der erste Lauf durchs Station, was unglaublich motivierend ist. Das ist wirklich geil! Auch wenn nur noch ein paar Zuschauer dort sind ist es echt eine coole Stimmung. Und man sieht auf der anderen Seite der Laufbahn wie andere bereits ins Ziel laufen und gefeiert werden. Egal wie man sich bis eben noch gefühlt hat, nach der Runde durchs Stadion fühlt es sich gleich wieder besser an. Leider wirkt dieser Effekt bei mir nur kurz. An der nächsten Verpflegungsstation gehe ich sehr langsam und trinke einen Becher Wasser und einen Becher Iso. Die Helfer klatschen, um mich zu motivieren, das weiterlaufen fällt so unglaublich schwer. Auf dieser zweiten Runde nutze ich jeden Verpflegungsstand, um ein paar Meter zu gehen. Das macht es allerdings nicht besser. Zudem quälen mich Magenkrämpfe. Ich habe beim Radfahren und auch vorm Lauf regelmäßig Riegel und Gel zu mir genommen, um keinen Hungerast zu bekommen. Aber irgendwie scheint meine Ernährungsstrategie nicht aufgegangen zu sein. Ich bin bereits fast sieben Stunden unterwegs, solange habe ich mich noch nie in meinem Leben an einem Stück sportlich betätigt.

Der Gedanke, dass ich ganz schön bekloppt bin sowas zu machen verschwindet, als ich zum zweiten mal durch das Stadion eiere. Das ich dabei ziemlich fertig aussehe, sehe ich an dem Blick der zwei Helferinnen an der Weggabelung zwischen „noch eine weitere Runde“ und „Weg zum Zieleinlauf“. Ich bin mir sicher, die beiden wollen nicht glauben, dass ich noch eine Runde laufe. Ich ehrlich gesagt auch nicht. Die Stimmung im Stadion pusht mich dieses mal so gut wie gar nicht. Vor dem Stadion hatte eben Olli noch versucht mich nochmal zu motivieren und rief mir zu „bring das zu Ende“. Zuendebringen. Mehr wird es nicht mehr. Das wird mir in diesem Moment klar. Es ist einfach keinerlei Energie mehr vorhanden. Alles was mich jetzt noch weiterbringt ist der Wille nach all diesen Mühen definitiv nicht ohne Medaille nach Hause zu fahren. Die Bauchkrämpfe werden immer schlimmer. Ich trabe nur noch vor mich hin. Immer wieder muss ich gehen. Vor mir und hinter mir sind auch Läufer, die sich genau so quälen und auch mehr gehen als Laufen. Die geplante Zeit ist eh dahin. Es geht jetzt wirklich nur noch darum ins Ziel zu kommen, und das möglichst vor dem Besenwagen. Niedergeschlagenheit und der Wille irgendwie noch anzukommen wechseln sich im Minutentakt ab. Helfer unterwegs klopfen mir auf die Schulter. Und die letzten fünf Kilometer kann ich einfach nur noch gehen, hin und wieder kann ich traben.

Ich hadere mit mir. Hat das Training nicht gereicht? Habe ich die Kräfte schon wieder falsch eingeteilt? Warum mache ich das überhaupt? Lohnt sich diese ganze Quälerei wenn man sich eh nur noch ins Ziel schleppen kann? Tausend Gedanken gehen durch den Kopf. Man denkt an die absurdesten Sachen. Und eigentlich möchte man sich einfach nur noch auf die Parkbank setzen und nie wieder aufstehen …. Zusammenfassend kann ich sagen, die letzten sieben Kilometer sind ein auf und ab zwischen „scheiss drauf was solls, hier ist ende Gelände, Arschlecken eisfuffzich“ und „hallo? Du wirst doch wohl jetzt nicht aufgeben und gefälligst ins Ziel laufen!“

Dann kommt er, der letzte Verpflegungsstand. Hier sprechen mir alle nochmal gut zu. „Hinter Dir sind noch mindesten 8 Leute unterwegs, Du bist nicht der letzte“, erfahre ich vom einem Wettkampfrichter. „Der Besenwagen ist noch weit weg, ins Ziel kommst DU noch locker! Also LOS!“ Und ich trabe los.
Ich weiß nicht was das für Kräfte sind, die einen dann tragen, aber sie sind da. Sie tragen mich um die Kurve und dann gehts grade auf das Stadion zu. Am Weg immer noch Leute die klatschen. Sie rufen „Gleich ist es geschafft!“, „Du bist der geilste!“, „Tolle Leistung!“, „Super gekämpft!“. Und dann unter der Tribüne durch auf den IRONMAN-Teppich die letzten hundert Meter zum Ziel … ES. IST. UN-BE-SCHREIB-LICH. Ich kann hier und heute nicht mehr sagen was ich gedacht habe oder was ich genau gefühlt habe. Das was da passiert wenn man das zum ersten mal geschafft hat, lässt sich einfach nicht in Worte fassen. Noch drei vier Schritte … nach 7 Stunden und 55 Minuten laufe ich weit hinter meinen Erwartungen, aber immerhin noch 35 Minuten VOR dem Besenwagen durch den Ironman-70.3-Ziel-Torbogen.

Geschafft!

Man zeigt mir an, dass ich direkt weiter durch zum Nachzielbereich gehen soll. Mir ist zum heulen zumute, kann aber irgendwie noch die Fassung waren. Wegen Corona muss ich mir die Finnischermedaille von einem Tisch nehmen. Ich bekommen noch mein Finnischer-Shirt. Der Gravurstand, der einem die Zielzeit in die Medaille graviert, ist auch noch besetzt. Wortlos reiche ich meine Medaille rüber und bekomme sie eine Minute später auch schon wieder zurück.

1:0 für mich gegen den Besenwagen!


Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 3
Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 2
Die Wasserschlacht von Duisburg, Teil 1

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