Erste Tat heute Morgen: Checken ob das Meer wirklich da ist. Und tatsächlich: Hinter dem Nebel von gestern war heute Morgen das Meer.
Heute stand ein Ausflug auf die Halbinsel Sao Lourenco im Nordosten auf meinem Plan. Nach etwa einer Stunde Autofahrt endet die Straße mitten im Nirgendwo an einem kleinen Wendeplatz. Das Wetter ist fantastisch und es gibt eine gute Sicht. Der geplante Wanderweg ist ungefähr 8 Km lang und es gilt etwa 400 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen. Also alles in allem eine lockere Einstiegstour zum Warmmachen.
Der Weg geht die meiste Zeit leicht auf und ab. Die Aussicht ist spektakulär. Schroffe Felswände und Wellen die dagegen schlagen. Der Wanderweg ist gut besucht. Viele Leute sind unterwegs. Kein Wunder, denn in allen Reiseführern ist dieser Ort als ein Highlight bezeichnet.
Am Ende geht der Weg noch einmal ordentlich bergauf. Aber der Aufstieg lohnt sich. Denn am Ende des Weges, auf dem Gipfel, gibt es eine fantastische Aussicht auf das Ende der Landzunge und einen kleinen Leuchtturm. Zeit für ein paar Kekse und diese Aussicht zu genießen. Ich setze mich, lasse mich von der Sonne bescheinen und beobachte jede Menge kleine Eidechsen, die erst neugierig aus den Felsspalten luken und dann hastig wieder verschwinden.
Auf dem Rückweg, mache ich noch eine kurze Pause an einer kleinen Berghütte, die mit fantastischen Brownies und einer Cola aufwartet.
Auf der Fahrt zurück zur Unterkunft mache ich noch in Funchal halt. Der Grund: Hier gibt es einen Decathlon. Wenn man im Winter eine Wanderhose in Deutschland kaufen möchte, gibt es meistens nämlich nur gefütterte, weil es ist ja kalt. Also in Deutschland. Die Kundschaft, die im Winter in der Sonne wandern will, geht dann leer aus. Aber hier wo die Sonne ist, da hat der Decathlon auch Sommerwanderbuxen.
„Wieso wollen Sie denn so weit weg vom Zentrum wo etwas los ist?“, fagt mich Agnieszka verwundert. Sie will einfach nicht glauben, dass ich keinen Trubel brauche und wirklich wandern gehen will. Achselzuckend hämmert sie diverse Buchstaben in ihren Computer und macht mir verschiedene Vorschläge zu Unterkunft, Flug und Reiserücktrittversicherung. Sie ist absolut bemüht etwas nach meinem Geschmack zu finden. Ich habe schon ewig keine Reise mehr über ein Reisebüro gebucht. Aber diesmal hatte ich irgendwie überhaupt keinen Nerv mich durch das www zu wühlen und alles selbst zu buchen. Und ich muss sagen, das Reisebüro, bzw. Agnieszka, haben das wirklich gut gemacht. Ich habe nach dem Reisebüro trotzdem nochmal etwas gegoogelt und bin zu dem Schluss gekommen: Viel günstiger hätte ich das selbst über das Internet auch nicht bekommen.
Und so bin ich heute auf der Blumeninsel gelandet. Ich habe hier vor viel zu wandern und werde hier auch den Jahreswechsel verbringen. Seit vielen Jahren komme ich mit diesem Weihnachtsklimmbimm zuhause nicht mehr zurecht. Es ist mir zu viel Show statt Besinnlichkeit. Regelmäßig fliehe ich vor diesem Weihnachtswahnsinn. Bisher waren es immer die Kanaren. Aber Madeira war schon seit längerem in meinem Hinterkopf auf der ToDo-Liste.
Nach einem entspannten Flug treibt mir der Mietwagenmann den Puls in die Höhe. Um jeden Preis versucht er mir noch allerlei Navis, Upgrades und Spezialversicherungen aufzuschwatzen. Er will kein NEIN akzeptieren. Erst als ich ihm zu verstehen gebe, dass ich mal seinen Chef sprechen möchte, gibt er auf und gibt mir den Mietwagen so wie ich ihn vorab über das Reisebüro gebucht hatte.
Der Flughafen ist ganz im Osten der Insel, das Hotel fast ganz im Westen. Eine gute Stunde Fahrt. Eine beeindruckende Fahrt. Ich bin noch nie in meinem Leben innerhalb einer Stunde durch so viele Tunnel und zwischen den Tunneln durch so dichten Nebel gefahren. Das was zwischendurch an Natur zu erkennen ist, ist jedenfalls vielversprechend und ich freue mich schon sehr auf meine erste Runde zu Fuß.
Auch das Hotel liegt komplett im Nebel. Der Meerblick, der bei meinem Zimmer inklusive sein soll, ist nicht zu finden. Morgen versuche ich das nach dem Aufwachen gleich nochmal.
Auf meinem ersten Streifzug durch die Hotelanlage kann ich schon mal zwei Dinge feststellen:
Im Blog passiert zur Zeit sehr wenig. Was allerdings nicht mit dem aktuellen Geschehen in der analogen Welt gleichzusetzen ist. Irgendwie bin ich zur Zeit dauernd unterwegs und zum Schreiben bleibt da kaum Zeit.
Beruflich herrscht gerade großes Treiben. Diverse Dienstreisen stehen auf dem Plan. Ich habe schon seit Beginn meiner Dienstzeit als Landesverteidiger den Eindruck, dass im Oktober die ganze Bundeswehr ihren Schreibtisch aufräumt und dann danach strebt alles Liegengebliebene noch schnell vor dem Weihnachtstrubel im November noch abzuarbeiten, abzuschließen oder sonst wie zu erledigen. Das Lustige ist, ich falle jedes Jahr aufs neue darauf herein. Immer denke ich, ach im November wird es etwas ruhiger, da kannst Du mal die Dinge abarbeiten zu denen Du sonst nicht kommst. Und dann kommt der Oktober und macht schlagartig den Kalender für November voll.
Ein Phänomen, dass meiner Ansicht nach mal wissenschaftlich untersucht werden sollte.
Gesundheitlich tingle ich zur Zeit mal wieder von Arzt zu Arzt. Seit dem klar ist, dass seit geraumer Zeit einen einzelligen Mitbewohner, ein gewisses Mycobakterium, in meiner Lunge wohnt, hat man zwar die Ursache für meine unspezifischen Beschwerden gefunden, aber die Ärzteschaft ist sich doch sehr uneins über das weitere Vorgehen. Jüngst hatte ich auf einer längeren Dienstreise vergessen mein Asthma-Medikament einzupacken. Ohne drüber nachzudenken habe ich es einfach mal eine knappe Woche nicht genommen. Und dann: Meine seit über einem Jahr andauernden Beschwerden ließen schlagartig nach. Dann habe ich die Chemie einfach mal weitere zwei Wochen weg gelassen. Und siehe da: Es wurde nochmal deutlich besser. Und athematische Beschwerden sind ebenfalls ausgeblieben.
Ich habe im Moment den Eindruck, dass sich die Ärzteschaft noch mehr über diesen Zusammenhang wundert als ich. Es bleibt also spannend.
Sportlich läuft es momentan besser als erwartet. Nach einer relativ langen Offseason bin ich wieder ganz gut ins Training gekommen. Momentan konzentriere ich mich erstmal auf die Grundlagenausdauer mit vier bis fünfmal die Woche Sport. Radfahren erledige ich ab jetzt auf der Rolle und im Schwimmen gehts erstmal nur um Technik. Nach langem hin und her habe ich für 2019 einen Haken an das Ziel Mitteldistanz gemacht und ich konzentriere mich noch einmal auf eine Kurzdistanz in Hamburg. Darauf freue ich mich schon sehr. Darüber hinaus plane ich noch die Teilnahme an einem Halbmarathon, bin mir aber noch unschlüssig darüber welcher es werden soll. Ich bin da für Vorschläge offen.
Bevor es ins Wochenende ging, bin ich mit der stellvertretenden Bürgermeisterin der Garnisonsstadt, die meinen Verband beherbergt, mit einer Sammelbüchse durch die Innenstadt gezogen. Jedes Jahr um diese Zeit findet das an fast allen Bundeswehrstandorten statt: Die Auftaktsammlung für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.
In Anbetracht der politischen Großwetterlage scheint es mir mehr denn je angebracht zu sein, gegen das Vergessen zu arbeiten, was zwei Kriege in Europa vor nicht allzu langer Zeit an Schutt und Asche und vor allem an Menschenleid hinterlassen haben.
Die Bürgermeisterin legte sich sehr ins Zeug, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Die Sammlung, also der eigentliche Anlass, geriet dabei oft schnell in den Hintergrund und in den Gesprächen ging es dann eher um das, was die Menschen im Ort gerade sehr bewegt: Schlaglöcher in den Straßen, heruntergekommene Spielplätze, marode Schulen. Im Abschlussgespräch nach der Sammlung erläuterte mir die Bürgermeisterin, dass das die wahren Probleme der Bürgerinnen und Bürger seien und nicht die Flüchtlingspolitik, wie es die AfD uns glauben machen will. Sie sagte es läge an der Kommunalpolitik sich den Problemen der Menschen anzunehmen. Und wenn das gelingt, dann wäre die AfD bald Geschichte. Ich hoffe, dass ihr das gelingt.
Das Highlight am Wochenende war dann ein Abend im GOP Varietétheater. Überwiegend gab es Atemberaubende Akrobatik zu bewundern. Ich habe schon viele Programme im GOP gesehen und muss leider sagen, dass mir die Programme früher besser gefallen haben, als die einzelnen Artisten und Künstler mit einer in sich schlüssigen Nummer aneinandergereiht mit kurzen Zwischenspielen eines Conférenciers aufgetreten sind. Seit einigen Jahren versucht das GOP neue Wege zu gehen. Dabei wird versucht die einzelnen Darbietungen in eine Geschichte einzubetten. Was meiner Ansicht nach dazu führt, dass diese Geschichte oft holprig wirkt und die Einzeldarbietungen nicht ganz zu ihrer Wirkung kommen, weil sie der Geschichte irgendwie angepasst werden müssen. Vielleicht muss sich diese „neue“ Art des Varietés noch etwas entwickeln. Meiner Liebe zum Varieté tut das jedenfalls keinen Abbruch und ich werde weithin ins GOP gehen.
Übrigens habe ich vorher einen unglaublich guten Burger mit Süßkatoffelpommes gegessen. Ich war zum ersten mal in einem Hans-im-Glück-Burger-Grill-Restaurant. Wirklich sehr empfehlenswert.
Ausgeklungen ist das Wochenende dann eher unspektakulär mit Bügelwäsche und Tatort.
Mal ehrlich, ist das nicht ein tolles Wetter? Ich weiß, dass die Landwirte das anders sehen. Aber dieser Sommer war toll und der Herbst ist es auch. Ich mag dieses Wetter einfach.
Freitag war es mal an der Zeit ein paar Überstunden abzubauen. Aber Füße hochlegen war nicht. Denn Vatter wollte seinen Flur mit neuer Wandfarbe beglücken. Und weil das mit zunehmendem Alter in der Kombination Treppenhaus und Leiter statistisch oft mit Oberschenkelhalsbruch endet, habe ich das übernommen. Trotz zahlreicher Ecken und Herausforderungen war das ganze dann doch innerhalb von vier Stunden erledigt. Zur Belohnung gab eine wunderbare Kartoffelsuppe mit Bockwurst.
Am Abend dann Kochstammtisch. Diesmal bei der besten Köchin im Team. Seit vielen Jahren bekochen wir uns gegenseitig und verbringen wunderbare Abende. So auch dieses Mal. Es gab Bauchfleisch, das 18 Stunden im Sous Vide Garer verweilte. Traumhaft lecker! Das war nur noch mit dem selbstgerechten Eis am Ende des Menüs zu toppen. Leider habe ich vor lauter schlemmen vergessen das ganze in Bildern festzuhalten.
Der Samstag war dann geprägt von Ausschlafen, lange Frühstücken, Spaziergang mit Hund und viel Zeit auf dem Sofa.
Samstag Abend gab es einen Geburtstag in der Familie der Liebsten zu feiern. Die anwesende Mischpoke war ausgesprochen lustig und ich freue mich auf die nächsten Feierlichkeiten in diesem Kreis.
Am heutigen Sonntag musste dann unbedingt nochmal das tolle Wetter genutzt werden. Ausgiebiger Spaziergang mit der Liebsten und Hundi am See. Die Eisschlange an der Kuhbar war mir dann allerdings doch zu lang für ein Eis.
Heute Abend das Wahldebakel der CSU in Bayern. Ich bin etwas beruhigt, dass nicht alle Wähler zu den braunen Flaschen von der AfD gewechselt sind. Es wird eine spannende Regierungsbildung. Das ist sicher.
Die viel gepriesenen Ankerzentren haben der CSU am Ende nicht geholfen. Und das ist gut so. Meine Hoffnung ist nun, dass sich die Politik jetzt mal wieder mit den wirklich wichtigen Themen wie Bildung, Wohnen und Gesundheit auseinander setzt. Und das bitte ohne Polemik, und nur sachlich bitte!
Sehr gelungen im Zusammenhang mit dem Wahlkampf in Bayern fand ich übrigens die Aktion, dass jemand die URL http://www.mutterallerprobleme.de gekauft und dann auf die Seite der CSU weiterverlinkt hat.
Nebenbei habe ich übrigens einen geschenkten Kürbis verarbeitet. Das Abendessen der nächsten Wochen dürfte damit erledigt sein. Die Truhe ist voll.
Und dann habe ich am Wochenende noch ein schönes Fundstück gefunden:
Heute ist Freitag der 5. Oktober, und das bedeutet, dass ich mir am Abend die Frage stelle: Was habe ich heute eigentlich den ganzen Tag gemacht?
Getreu der Initiative von der lieben Frau Brüllen kommt hier mein fünfter Tag im Monat Oktober.
05:15 Uhr
Der Radiowecker säuselt mir eine Schnulze ins Ohr. Schon nach zweimal Snoozetaste stehe ich auf. Irgendwie null Hunger und kein Bock auf Frühstück.
06:00 Uhr
Pünktlich mit den Nachrichten sitze ich im Auto fahre zum Dienst. Seit geraumer Zeit frage ich mich ob die Welt eigentlich immer schon so bekloppt war und warum sich die Gesellschaft gefühlt keinen Meter vorwärts, ja eher sogar rückwärts entwickelt. Fühlt man sich eigentlich besser wenn man keine Nachrichten mehr hört?
06:34 Uhr
Im Büro wird zunächst mal gelüftet und die Kaffeemaschine gestartet. Dann startet der alltäglich Wahnsinn. Ich ärgere mich sehr darüber, dass ich nicht die zwei Brückentage zum Überstundenabbau genutzt habe. Ich war der festen Überzeugung, dass diese zwei Tage, eben weil es Brückentage sind, mal etwas ruhiger sind, um lange liegengebliebene Dinge mal aufzuarbeiten. Das Gegenteil war der Fall. Am Ende kommen sogar noch Überstunden oben drauf.
Manchmal wünsche ich mir Captain James Tiberius Kirk zu sein. Der hat nämlich jeden Tag Brückentag. *Flachwitzgefahr*
13:05 Uhr
Heimweg. Das Wetter ist wirklich toll. Dieser Sommer hat absolut alles gegeben und weigert sich nun einfach so abzutreten. Auch wenn Deutschlands Landwirte anderer Meinung sind: Ich fand diesen Sommer echt toll.
13:40 Uhr
Zuhause setze ich als erstes einen Brotteig an. Selbstgemachtes Brot schmeckt nunmal am besten. Ich habe schon ewig keines mehr beim Bäcker gekauft. Und es macht wirklich kaum Arbeit.
Danach lege ich mich aufs Sofa und verschnaufe eine Runde, um den Frust des Vormittags loszuwerden.
15:00 Uhr
Einkaufen. Von meinem Lieblingskäse gibt es nur ein Reststück mit sehr viel Rinde. Ich würde es nehmen wenn die Verkäuferin so nett wäre einen Großteil der Rinde vor dem Wiegen abzuschneiden. Aber sie sagt das darf sie nicht. Dann eben kein Käse, denn für Käserinde bin ich nicht bereit so viel Geld auszugeben.
16:00 Uhr
Das übliche Freitagsprogramm startet: Ein bisschen Haushalt, Altpapier und Altglas wegbringen und das was jeder Soldat am Freitag macht: Uniform waschen.
Danach etwas für die Vorfreude: Ich überweise das Geld für meinen gebuchten Urlaub im Winter. Eigentlich kann ich mir den momentan nicht wirklich leisten. Die ungeplanten Ausgaben waren in letzter Zeit etwas im Übersoll. Aber dieses Jahr war irgendwie keine Gelegenheit für richtig Urlaub und die Sehnsucht im Winter ein bisschen in die Sonne zu fliegen ist einfach zu groß. Und außerdem habe ich heute ja schon am Käse gespart.
18:20 Uhr
Ich wärme mir etwas aus der Tiefkühltruhe auf zum Abendessen. Gefüllte Hähnchenbrust mit Nudeln. Köstlich! Während ich mein Essen genieße duftet das Brot, das nun im Ofen gebacken wird.
Der Abend endet mit Bierchen auf dem Balkon. Wochenende.
Ein Wochenende mit wenig Joggingbuxe und nix mit Sofa.
Am Freitag kann ich nach vier arbeitsreichen Tagen mal ein paar Überstunden abbauen. Das ist auch gut so, denn DHL hat eine sehr wichtige Paketlieferung angekündigt: Den James Bond Aston Martin von Lego mit Schleudersitz und anderen tollen Features!
Den Abend verbringe ich dann als einziger Mann zwischen vielen Frauen auf einer Tupperparty. Die vortragende Tupperexpertin denkt zunächst ich sei gekommen, um dem Ehemann der einladenden Dame des Hauses zur Seite zu stehen. Sie schaut zunächst skeptisch, als ich ihr offenbare, dass ich sehr am Thema Tupper interessiert bin. Im Verlauf des Abends kann ich sie allerdings mit meiner Tupperfachexpertise überzeugen.
Der Samstag bringt eine große Enttäuschung mit sich: Im Zoo sind die Erdmännchen wegen Umbauarbeiten nicht zu sehen. Sehr traurig.
Dafür sind die Pinguine wieder hervorragend angezogen und alles in allem ist es ein toller Tag mit Giraffe, Nashorn und Co.
Das Frühstück am Sonntag muss ich auf ein absolutes Minimum reduzieren. Mein Vater nebst Gattin haben zum Grillen geladen. Wie immer frage ich mich beim Anblick der Futterberge wer denn noch so alles kommt, aber es kommt niemand, der mir zur Hilfe eilen kann. Ich denke in etwa drei Tagen wird das Völlegefühl langsam wieder nachlassen.
Während Hans Beimer in der Lindentraße beerdigt wird, mache ich mich an den ersten Bauabschnitt von meinem neuen Legospielzeug.
Der Tatort aus Köln wird das Wochenende nun beenden.
Heute ist der 5. September und damit mal wieder Zeit mich zu fragen was ich eigentlich den ganzen Tag so mache.
Getreu der Initiative von Frau Brüllen, die das Tagebuchbloggen großartig beherrscht.
Heute ist Mittwoch. Quasi Bergfest vonne Arbeitswoche.
05:00 Uhr
Der Wecker klingelt. Nicht meiner, denn ich habe die Nacht auswärts verbracht. In der Küche duftet es nach frischem Kaffee. Der anwesende Hund versucht mich zu hypnotisieren, um an mein Leberwurstbrot heran zu kommen. Er bleibt erfolglos.
06:00 Uhr
Ein Abschiedskuss und ab auf die Autobahn. Heute läuft es ausnahmsweise mal gut über die A1.
06:25 Uhr
Der Wachmann an der Kaserne erkennt mich und winkt mich schnell durch.
06:45 Uhr
Nach einer weiteren Tasse Kaffee und einem Keks geht es direkt ins Hamsterrad. Viele Projekte stehen im Moment an und wir haben bald einen Wechsel auf dem Dienstposten unseres „Imperators“, wie ich ihn immer nenne. Da gilt es viel vorzubereiten, um einen sauberen Übergang zu schaffen.
12:00 Uhr
Das Highlight des Tages ist das Mittagessen.
13:00 Uhr
Große Besprechung. Die letzte ist schon etwas länger her, daher dauert es heute etwas länger als sonst, auch wenn jeder bemüht ist sich kurz zu fassen.
Alles in allem ein normaler Tag: Telefonate, Gespräche, Mails. Es klingt sehr langweilig. Ist es aber nicht. Wer das Thema Bundeswehr zur Zeit in den Medien verfolgt, der weiß, dass es eher schlecht um die Landesverteidigung bestellt ist. JA, es läuft nicht alles wirklich rund im Moment. Aber ich erlebe derzeit sehr, sehr viele Soldatinnen und Soldaten um mich herum, die jeden Tag ihr bestes geben. Professionell und engagiert. Und deswegen glaube ich auch, dass es schon bald wieder bergauf gehen wird. Wir leben in unruhigen Zeiten und das geht auch an einer Armee nicht spurlos vorbei. Insbesondere dann nicht, wenn Politik und Gesellschaft selbst noch nicht wissen wohin die Reise gehen soll und für was ich eine Armee brauche, bzw. in welche Richtung ich diese ausrichten will.
Ich mache derzeit jeden Tag aus Scheisse Marmelade, und das nur, damit Sie morgen früh auch weiterhin mit einem friedlichen Europa um sich herum in Ihr Marmeladenbrot beissen können. *stellen Sie sich jetzt noch vor ich stehe mit Merkel# vor Ihnen, dann wird meine Ansprache hier sehr authentisch*
19:00 Uhr
Wieder zuhause. Eigentlich wollte ich noch auf dem Weg vom Dienst nachhause in der Muckibude vorbeischauen. Nur leider hatte ich nicht alles in die Tasche gepackt, was ich dafür so brauche. Weil das Wetter mal wieder bombastisch ist, entschließe ich mich kurzerhand aufs Fahrrad zu steigen. Eine gute Stunde radel ich durch den sehr warmen Abend. Und ich bin nicht allein. Ich lasse es ruhig angehen, denn die Triathlonsaison ist für mich in diesem Jahr vorbei. Die nächsten Monate wird sich viel um Grundlagenausdauer, Schwimmtechnik und Krafttraining drehen. Und um die Entscheidung welche Distanzen ich im kommenden Jahr angehe.
21:00 Uhr
Zwei Stullen zum Abendessen. Duschen. Bloggen.
Heute ist der 5. August und ich habe mich schon lange nicht mehr gefragt was ich eigentlich den ganzen Tag so mache. Daher wird es mal wieder Zeit dafür. Getreu der Initiative von Frau Brüllen, die das Tagebuchbloggen großartig beherrscht.
07:00 Uhr
Der Wecker klingelt für einen Sonntag echt früh. Aber: Heute habe ich was schönes vor.
08:15 Uhr
Nach einem gemütlichen Sonntagsfrühstück mache ich mich früh auf nach Sassenberg. Dort gibt es heute jede menge Triathlon. Für mich aber nur als Zuschauer. Eigentlich hatte ich auch hier geplant selbst an der olympischen Distanz teilzunehmen. Vor etwa drei Wochen habe ich das bereits zum ersten mal in meinem Leben in Hamburg getan (darüber werde ich noch etwas ausführlicher berichten).
Sassenberg hatte ich als Backup geplant, falls mir für Hamburg etwas dazwischen kommt, oder wenn alles normal läuft, als zweites Highlight in dieser Wettkampfsaison.
Da mein Körper nach der Aktion in Hamburg massiv gestreikt hat, habe ich mich in Sassenberg als Teilnehmer wieder abgemeldet. Das Training für Hamburg war definitiv suboptimal und nachdem ich danach mehrere Tage mit einem Infekt im Bett verbracht hatte, wollte ich mein Glück in Sassenberg nicht herausfordern.
09:30 Uhr
Angekommen in Sassenberg, mache ich mich auf die Suche nach zwei Freunden, die nun ohne mich am Triathlon teilnehmen. Die Stimmung vor Ort ist super, alles sehr gemütlich und familiär. Das Wetter ist nicht ganz so heiß wie in den letzten Tagen, jedoch ist das Wasser so warm, dass das Schwimmen nur ohne Neopren erlaubt ist. Wie schon so häufig in dieser Wettkampfsaison. Der Neoprenanzug soll auf langen Schwimmstrecken vor dem Auskühlen schützen. Tatsächlich ist er aber auch eine unglaubliche Hilfe was die Wasserlage angeht, und dadurch ist das Schwimmen deutlich leichter und auch schneller als ohne diese zweite Haut. Daher sind nicht alle so begeistert davon nur in Badebuxe zu schwimmen.
10:45 Uhr
Startschuss.
Die nächsten drei Stunden verbringe ich mit wandern zwischen Schwimmstart, Wechselzone, Radstrecke, Laufstrecke und Zielbereich. Wenn ich schon nicht mitmachen kann, dann wenigstens die Leistung der anderen in Bildern festhalten.
14:45 Uhr
Beide Freunde sind im Ziel. Der eine schon nach 2:21 Stunden, der andere nach 3:04 Stunden. Super Leistungen. Ich freue mich und verputze zur Feier des Tages erstmal eine Bratwurst am Grillstand. Denn auch das Mitfiebern für andere zehrt an den Kräften.
15:20 Uhr
Nach der Siegerehrung verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg nach Hause. Im nächsten Jahr werde ich mich definitiv wieder in Sassenberg anmelden, denn was als Zuschauer schon schön ist, kann als Teilnehmer nur noch besser werden.
16:30 Uhr
Etwas müde lege ich mich aufs Sofa. Im Fernsehen läuft etwas mit Tieren. Ich glaube es ging um die Tierwelt im Alpenvorland an der Isar und wie diese so durchs Jahr kommen. Schon seit meiner Kindheit kucke ich Sendungen mit Tieren unheimlich gern. Vielleicht liegt das daran, dass die Welt der Tiere nicht so kompliziert und nervig ist wie manchmal die Welt der Menschen. Die Regeln sind einfach: Wer nicht schnell genug ist, der wird gefressen. Wer faul ist, der kommt nicht durch den Winter.
Allerdings: Das Imponiergehabe, um das andere Geschlecht zur Fortpflanzung zu begeistern, ist bei Mensch und Tier erstaunlich ähnlich.
17:30 Uhr
Die Bratwurst ist verdaut. Zeit den nächsten Teller für die Futterluke vorzubereiten. Die einfachen Dinge sind dabei oft die besten. Kohlrabi, Salami, Käse. Mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein.
18:45 Uhr
Die Temperatur auf dem Balkon wird langsam erträglicher. Also wird heute mal outdoor gebloggt.
Ich frage mich in diesem Jahr am 5. eines Monats was ich eigentlich den ganzen Tag so mache. Getreu der Initiative von Frau Brüllen, die das Tagebuchbloggen großartig beherrscht.
Natürlich weiß ich auch, dasss wir heute schon den 8. haben, aber nunja… Ich war am 5. Mai verhindert. Und der 5. Mai hing stark mit dem 4. und dem 6. Mai zusammen. Und danach war ich so sehr entspannt, dass ich nicht bloggen konnte. Aber der Reihe nach:
Am Freitag bin ich nach Aachen gefahren. Denn an diesem Wochenende hat meine liebste Yoga-Lehrerin zu einem zweitägigem Yoga-Seminar geladen. Auf einer kleinen, wunderschönen, gemütlichen Burg in einem kleinen Dorf in der Nähe von Aachen.
Der Burgbesitzer ist auch ein Mitglied in dieser Yoga-Connection, und weil ich von weiter weg komme, hatte er mir angeboten bei ihm zu übernachten. Allerdings nicht auf der Burg, sondern in seiner schönen Altbauwohnung im Aachener Zentrum.
Es ist wunderbar den Burgbesitzer wieder zu sehen. Es ist fast eineinhalb Jahre her, dass wir schweißgebadet nebeneinander geyogat haben. Bevor wir einschlafen gehen wir inklusive seiner Frau ein Eis essen, flanieren in einem Park und unterhalten uns über Gott und die Welt. Die beiden praktizieren eine wunderbare Lebensweise. Sie sind beide Architekten und Arbeiten nur soviel wie sie beide gerade zum Leben brauchen. Arbeiten, um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten. Ihre Biografie ist spannender als jeder Krimi. Wir quatschen und lachen sehr viel bis ganz tief in die Nacht. Ein Abend wie ich ihn schon lange nicht mehr genießen konnte.
Samstag Morgen geht es nach einem kurzen Frühstück zur Burg. Ein Schmuckstück und liebevoll hergerichtetes Zuhause. Und sie wird tatsächlich bewohnt. Das macht die Burg so einladend. Bevor die anderen kommen, räumen wir in der oberen Etage noch ein paar Möbel zur Seite, so dass dort zehn Yogamatten ihren Platz haben.
Und dann erscheinen sie alle, die ganze Yogatruppe, und ich merke wie sehr ich die alle vermisst habe. Es ist ein bisschen wie nach hause kommen. Die Yogalehrerin drück mich lange und die Wiedersehensfreude ist echt groß. Und dann geht es auch schon los. Den ganzen Tag öffnen wir unsere Rippenbögen, machen den Hund und spannen unsere Bandhas an. Atmung und Bewegung. Der Tag vergeht wie im Flug. Ich habe schon mehrmals mit dieser Gruppe auf dieser Burg einen ganzen Tag mit Yogaübungen verbracht. Es ist eine besondere und kaum beschreibbare Stimmung. Die Gruppe ist untereinander und mit der Yogalehrerin auf gleicher Wellenlänge unterwegs. Am Ende des Tage fühle ich mich total fluffig und schwebe vom Hof.
Der Abend ist wie der letzte. Gemütlich eine Kleinigkeit essen, erzählen, zuhören, viel Lachen. Und ich lerne an dem Abend Night on Earth kennen.
Der Sonntag startet entspannt mit Frühstück und es geht ein weiteres mal in Richtung Burg. Der Vormittag ist geprägt von immer anstrengender werdenden Asanas. Man merkt sehr schnell Fortschritte wenn man eineinhalb Tage sich nur mit Yoga beschäftigt. Und das macht unglaublich viel Spaß, sorgt für schöne Erfolgserlebnisse und ist zudem der beste Ausgleich zum Triathlontraining.
Am Mittag wird ein Buffet aufgebaut zum brunchen. Jeder Yogi hat etwas mitgebracht. Im Burghof neben dem Kräutergarten sitzen wir in der Sonne, essen und trinken. Die Stimmung ist erst etwas andächtig wird aber schnell wieder Lustig. Bis in den Abend hinein unterhalten wir uns über schöne und nicht ganz so schöne Dinge unserer jeweiligen Lebenswege, wie wir zum Yoga gekommen sind, was Yoga mit uns macht. Es sind Gespräche, die auf den Grund gehen, sie machen nachdenklich, aber es wird auch viel gelacht. In der Abendsonne nehmen wir uns alle zum Abschied nochmal in den Arm. Das schöne Yoga-Wochenende ist zu Ende, aber das nächste ist schon geplant.
Heimweg. Das Auto surrt über die Autobahn. Kein Radio. Gedanken kommen und gehen, ohne, dass sie mir den Kopf zermürben. Das ist es, was Yoga mit mir macht.