Der Sturm der letzten zwei Tage hat Wolken mit Regen und Nebel gebracht. Die Wetterapp besagt aber, dass es im Laufe des Tages besser werden soll.
Mein Weg führt mich heute auf die Hochebene Paul da Serra. Rund um diese Hochebene gibt es zahlreiche Wanderwege. Zwei davon will ich heute zu einem kombinieren.
Je mehr ich mich der Hochebene nähere, desto nebliger wird es. Auf der Straße liegen noch zahlreiche umgeknickte Bäume und Äste. Der Sturm heute Nacht war anscheinend nicht ganz so ohne Folgen. Aber man kommt überall mit dem Auto vorbei.
Plötzlich taucht im Nebel eine Kuh auf der Straße auf. Dann zwei, dann drei. Ich halte an. Die eine Kuh macht jedoch keine Anstalten die Straße zu räumen. Hupen hilft nicht. Ich steige aus und rede ihr zu. „Mathilde, komm. Ich weiß es war ne harte Nacht, aber ich muss hier wirklich durch.“ Mathilde lenkt ein und geht zum Straßenrand. Ich hauche ihr einen Kuss zu und fahre weiter.
Der Wanderweg geht dann zunächst lange Zeit bergab. Ansich ist das schön, aber ich muss hier am Ende des Tages auch leider wieder hoch laufen.
Es bleibt lange sehr nebelig, und deswegen gibt es auch keine schönen Aussichten wie auf den letzten Touren. Meine Ziele sind heute zwei Wasserfälle. Zum ersten geht es dann an einer Levada entlang. Der Weg neben der Levada ist maximal 30 cm breit, dann beginnt der Abgrund. Das meiste des Weges ist leicht gesichert, einige Stellen aber auch nicht, und es kostet mich dann doch die ein oder andere Überwindung. Zumal ich weiß: Ich muss hierher auch wieder zurück.
Der Wasserfall entschädigt dann aber für alles. Der Weg hat sich definitiv gelohnt.
Auf dem Rückweg mach ich dann nochmal einen längeren Abstecher zu einem anderen Wasserfall, der seinem Kollegen von der anderen Seite in nichts nachsteht. Auch hier ist es wunderschön. Außerdem beginnt der Nebel sich etwas zu lichten und gibt den Blick in die Täler frei.
Nach etwa dreieinhalbstunden, 12 Kilometern und 800 Höhenmetern stehe ich wieder im Nebel der Hochebene. Auf der Rückfahrt liegt Mathilde mit ihren Freundinnen brav am Straßenrand und nickt mir sanft zu als ich vorbeifahre.
Ein Kommentar
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