Ich frage mich in diesem Jahr am 5. eines Monats was ich eigentlich den ganzen Tag so mache. Getreu der Initiative von Frau Brüllen, die das Tagebuchbloggen großartig beherrscht.
Natürlich weiß ich auch, dasss wir heute schon den 8. haben, aber nunja… Ich war am 5. Mai verhindert. Und der 5. Mai hing stark mit dem 4. und dem 6. Mai zusammen. Und danach war ich so sehr entspannt, dass ich nicht bloggen konnte. Aber der Reihe nach:
Am Freitag bin ich nach Aachen gefahren. Denn an diesem Wochenende hat meine liebste Yoga-Lehrerin zu einem zweitägigem Yoga-Seminar geladen. Auf einer kleinen, wunderschönen, gemütlichen Burg in einem kleinen Dorf in der Nähe von Aachen.
Der Burgbesitzer ist auch ein Mitglied in dieser Yoga-Connection, und weil ich von weiter weg komme, hatte er mir angeboten bei ihm zu übernachten. Allerdings nicht auf der Burg, sondern in seiner schönen Altbauwohnung im Aachener Zentrum.
Es ist wunderbar den Burgbesitzer wieder zu sehen. Es ist fast eineinhalb Jahre her, dass wir schweißgebadet nebeneinander geyogat haben. Bevor wir einschlafen gehen wir inklusive seiner Frau ein Eis essen, flanieren in einem Park und unterhalten uns über Gott und die Welt. Die beiden praktizieren eine wunderbare Lebensweise. Sie sind beide Architekten und Arbeiten nur soviel wie sie beide gerade zum Leben brauchen. Arbeiten, um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten. Ihre Biografie ist spannender als jeder Krimi. Wir quatschen und lachen sehr viel bis ganz tief in die Nacht. Ein Abend wie ich ihn schon lange nicht mehr genießen konnte.
Samstag Morgen geht es nach einem kurzen Frühstück zur Burg. Ein Schmuckstück und liebevoll hergerichtetes Zuhause. Und sie wird tatsächlich bewohnt. Das macht die Burg so einladend. Bevor die anderen kommen, räumen wir in der oberen Etage noch ein paar Möbel zur Seite, so dass dort zehn Yogamatten ihren Platz haben.
Und dann erscheinen sie alle, die ganze Yogatruppe, und ich merke wie sehr ich die alle vermisst habe. Es ist ein bisschen wie nach hause kommen. Die Yogalehrerin drück mich lange und die Wiedersehensfreude ist echt groß. Und dann geht es auch schon los. Den ganzen Tag öffnen wir unsere Rippenbögen, machen den Hund und spannen unsere Bandhas an. Atmung und Bewegung. Der Tag vergeht wie im Flug. Ich habe schon mehrmals mit dieser Gruppe auf dieser Burg einen ganzen Tag mit Yogaübungen verbracht. Es ist eine besondere und kaum beschreibbare Stimmung. Die Gruppe ist untereinander und mit der Yogalehrerin auf gleicher Wellenlänge unterwegs. Am Ende des Tage fühle ich mich total fluffig und schwebe vom Hof.
Der Abend ist wie der letzte. Gemütlich eine Kleinigkeit essen, erzählen, zuhören, viel Lachen. Und ich lerne an dem Abend Night on Earth kennen.
Der Sonntag startet entspannt mit Frühstück und es geht ein weiteres mal in Richtung Burg. Der Vormittag ist geprägt von immer anstrengender werdenden Asanas. Man merkt sehr schnell Fortschritte wenn man eineinhalb Tage sich nur mit Yoga beschäftigt. Und das macht unglaublich viel Spaß, sorgt für schöne Erfolgserlebnisse und ist zudem der beste Ausgleich zum Triathlontraining.
Am Mittag wird ein Buffet aufgebaut zum brunchen. Jeder Yogi hat etwas mitgebracht. Im Burghof neben dem Kräutergarten sitzen wir in der Sonne, essen und trinken. Die Stimmung ist erst etwas andächtig wird aber schnell wieder Lustig. Bis in den Abend hinein unterhalten wir uns über schöne und nicht ganz so schöne Dinge unserer jeweiligen Lebenswege, wie wir zum Yoga gekommen sind, was Yoga mit uns macht. Es sind Gespräche, die auf den Grund gehen, sie machen nachdenklich, aber es wird auch viel gelacht. In der Abendsonne nehmen wir uns alle zum Abschied nochmal in den Arm. Das schöne Yoga-Wochenende ist zu Ende, aber das nächste ist schon geplant.
Heimweg. Das Auto surrt über die Autobahn. Kein Radio. Gedanken kommen und gehen, ohne, dass sie mir den Kopf zermürben. Das ist es, was Yoga mit mir macht.