In dieser Woche verweilte ich aus beruflichen Gründen in Passau. Bei der Anreise mit dem Zug machte ich dabei die Entdeckung, dass man bei der Bahn sein Zugticket neuerdings selbst entwerten kann. Vorausgesetzt man hat sein Ticket in die BahnApp geladen, kann man es, sobald man an seinem reservierten Platz sitzt, ganz einfach mit zwei Klicks entwerten. Hat man nicht reserviert, muss man vorher noch Wagen- und Platznummer eingeben. Der Zugbegleiter kommt dann auch nicht mehr zur Kontrolle.
Passau ist eine wunderschöne alte Stadt. Sehr viele altehrwürdige Gemäuer mit vielen kleinen wunderschönen Gässchen dazwischen. Leider fehlte mir die Zeit die Stadt ausgiebig zu erkunden. Aber zwei abendliche Spaziergänge waren dann doch drin.
So schön diese Stadt auch ist, aber ihre Lage zwischen drei Flüssen und starker Fahrzeugverkehr in den engen Straßen machen der Stadt sehr zu schaffen. Ich hatte schon den starken Eindruck, dass der Verkehr für diese Stadt ein massives Problem darstellt.
Zu den engen Straßen kommt das Problem, dass man wegen der Flüsse immer auf eine Brücke angewiesen ist, um in einen anderen Stadtteil zu kommen.
Mit Sicherheit keine einfache Aufgabe für die Planungsabteilung der Stadt.
Das Wasser der Flüsse stand übrigens Oberkante Unterlippe. Die Flüsse hatten ordentlich Strömung und standen keinen ganzen Zentimeter unterhalb der Schutzmauer. Die Stadt war sichtlich gerade am aufatmen, dass der Regen eine Pause gemacht hat. Allerdings sind die Einwohner dort wohl sehr Hochwasser erprobt. So erzählten mir jedenfalls die Hotelbetreiber.
Apropos Hotel: Das Hotel* in dem ich untergekommen war, war ein ganz und gar zauberhaftes Hotel. Ich mag es wenn Hotels auf Kleinigkeiten Wert legen und sich in diesen Kleinigkeiten von anderen unterscheiden. Bei meiner Ankunft stand auf dem Anmeldezettel oben „Passierschein A38“ drüber. Als Asterix-Kenner musste ich laut loslachen als ich das gelesen habe. Zimmerservice gab es auch für Hunde. Die sechs Getränke in der Minibar waren im Preis mit inbegriffen und wurden jeden Tag neu aufgefüllt. Auch das Film- und Fernsehangebot ließ keine Wünsche offen. Hinweischilder an Türen und Wänden waren kreativ und nicht 0815-Standart. Die Menschen, die dieses Hotel betreiben, lieben ihre Arbeit. Und das hat man in jeder Hinsicht gemerkt.
Auf dem Rückweg musste ich dann, nachdem der Zug eingefahren war, erstmal fünf Minuten warten bis ich einsteigen durfte. Der Grund: Grenzkontrolle. Sechs Bundespolizisten gingen erst durch den aus Österreich ankommenden Zug und gaben ihn anschließend zum Ein- und Aussteigen frei. Was haben wir nur aus diesem Europa gemacht, indem man frei reisen können sollte? Schlagartig wurde mir bewusst, wie sehr das mühsam Erreichte der letzten Jahrzehnte binnen kürzester Zeit zurück gedreht wurde.
*Keine Werbung, weil ich das Hotel aus persönlicher Erfahrung empfehlen kann.