Es gibt viele Gründe warum ich mir die Endstation Clarenberg als ersten Beitrag für das Blogprojekt #Endstationen ausgesucht habe. Zum Beispiel fährt die U41 fast bei mir vor der Haustür vorbei. Clarenberg ist auch die einzige Endstation an der ich eine Zeit lang regelmäßig ausgestiegen bin, weil ein sehr liebenswerter Mensch dort in der Nähe wohnte. Ich verbinde eben so einiges mit dieser U-Bahn-Station.
Wenn man aus der Station an die Erdoberfläche kommt, fällt man fast direkt in einen kleinen Kiosk. „Bei Tante Erika“ sieht es so aus, wie ich mir früher immer die typische Trinkhalle im Ruhrgebiet vorgestellt habe (in meiner sauerländischen Heimat sagt man „Büdchen“ dazu). Ein Freund, der gebürtig aus Dortmund kommt, erklärte mir vor einiger Zeit, dass die Trinkhallen in der Hochzeit des Kohleabbaus wichtige Anlaufpunkte zur Trinkwasserversorgung waren. Das Kioskhafte mit Schokoriegel und Zigaretten kam erst später dazu.
Gegenüber von Tante Erika befindet sich das Goystadion. Das hatte ich mir bis heute noch nie angesehen. Vielmehr ist mir immer der Wegweiser zum Stadion an einer Hauptstraße aufgefallen, weil ein Scherzkeks aus dem „o“ mit einem aufgesprühten Strich ein „a“ gemacht hat, so dass daraus ein „Gaystadion“ wurde. Ich sach ma so: Ein Scherz weit unter #Flachwitzfreitag-Niveau.
Im Stadion trainiert unter anderem der VFL Hörde. Laut Schild an den Umkleidekabinen ist dieser Verein ein „Stützpunktverein für Integration durch Sport“.
Die Endstation Clarenberg liegt im Stadtteil Hörde, dem alten Arbeiterviertel, dass einst das Stahlwerk PHÖNIX und Hochofen beherbergte, was inzwischen mit dem dort angelegten Phönixsee ein Erholungsgebiet mitten in der Stadt geworden ist. Die Wohnungen rund um die Endstation könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gibt ein paar Hochhäuser, Häuser mit Genossenschaftswohnungen und Häuser im Jugendstil (glaube ich).
In der Teutonenstraße klafft zwischen den Jugendstilhäusern eine große Lücke. Das Haus, das dort vor ein paar Jahren noch stand, wurde durch eine Gasexplosion zerstört. Ein offenbar geisteskranker Mann hatte damals den Gasherd in seiner Wohnung von der Wand weggezogen, dabei die Gasleitung beschädigt und das ausströmende Gas angezündet. Nicht alle Bewohner haben die Explosion damals überlebt. Der Täter hat schwerverletzt überlebt. Wie das ganze juristisch ausgegangen ist, habe ich nie weiter verfolgt. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mal vom Einkaufen zurück zu meiner Wohnung komme und eine Gasexplosion hat das Haus von jetzt auf gleich dem Erdboden gleich gemacht …
Zwischen den Wohnhäusern versteckt sich übrigens ganz unscheinbar das Finanzamt Dortmund Hörde. Wenn ich nicht an einem Hinweisschild für einen Parkplatz vorbei gekommen wäre, hätte ich das Finanzamt glatt übersehen.
Und wenn Sie glauben, das AKROPOLIS gibt es nur in der Lindenstraße, dann muss ich Sie enttäuschen: Es steht in Wirklichkeit in Dortmund Hörde.
Ein Kommentar
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